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Univ. Doz. Dr. Werner Lack
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Die gesunde Wirbelsäule

Aufbau der Wirbelsäule


Die Wirbelsäule hat 3 Aufgaben:

 

  • Stabilisierung des Rumpfes in aufrechter Haltung
  • Beweglichkeit des Rumpfes
  • Schutzfunktion für Rückenmark und Nervenwurzeln

 

Bild von der Hals, Brust-, und LendenwirbelsäuleBild vom Kreubein

                    Abb. 1                                       Abb. 2

 

Sie gliedert sich in Hals, Brust,-und Lendenwirbelsäule (Abb.1) sowie das Kreuzbein (Abb.2) mit dem Steißbein. Die beweglichen Wirbel bestehen mit Ausnahme der beiden obersten Halswirbel aus Wirbelkörper, Bogenwurzel, Wirbelbogen, jeweils 2 Gelenkfortsätze nach oben und unten sowie dem Dornfortzsatz.

 

Der erste Halswirbel (Atlas) besteht nur aus vorderem und hinterem Wirbelbogen; ein komplexes System von Bändern stabilisiert den knöchernen „Zahn“ (Dens) des 2. Halswirbels (Axis) im vorderen Bereich dieses Ringes und ermöglicht so etwa 50% der Drehung der gesamten Halswirbelsäule.

 

Insgesamt ist die Halswirbelsäule (7 Wirbel) der beweglichste Teil der Gesamtwirbelsäule; sie steht in einem nach vorne gewölbten Bogen (Lordose) und ermöglicht so die horizontale Stellung des Kopfes und der Blickachse.


Die Brustwirbelsäule (12 Wirbel) wird durch den Brustkorb deutlich in der Beweglichkeit eingeschränkt und ist mit dem Scheitel nach hinten gewölbt (Kyphose); dies erlaubt die optimale Stabilisierung gegen Verdrehungen oder seitliche Verbiegung. 


Die Lendenwirbelsäule (5 Wirbel, Abb.6, Abb.7) ist wieder deutlich beweglicher und wie die Halswirbelsäule mit dem Scheitel nach vorne gebogen.

 

Bild von der Lendenwirbelsäule      Bild von der Lendenwirbelsäule

                        Abb. 6                                                  Abb. 7


Das Kreuzbein besteht aus 5 verschmolzenen Wirbeln und überträgt via die Kreuzdarmbeingelenke die Körperlast auf das Becken. 


Vom 2. Halswirbel bis zum Kreuzbein werden die Wirbelkörper durch Bandscheiben verbunden (Abb.5); diese bestehen aus dem Gallertkern („Nucleus pulposus“) und Faserring (“Anulus fibrosus“). Die Verlagerung des Gallertkerns erlaubt die Beweglichkeit zwischen zwei Wirbelkörpern, die durch die symmetrisch angelegten kleinen Wirbelgelenke „kanalisiert“ wird (Abb.3).

 

Bild von Wirbelkörper mit Bandscheiben          Bild von symmetrisch angeordneten kleinen Wirbelgelenke

                     Abb. 5                                         Abb. 3


Die Stabilisierung der Wirbelsäule erfolgt über den Bandapparat und die Muskulatur; das vordere Längsband ist ein starkes Band, das an der Vorderseite der Wirbelkörper verläuft. Entsprechend verbindet das hintere Längsband die hinteren Wirbelkörperanteile miteinander. Im Gegensatz zum vorderen Längsband und so wie die Kapsel der Wirbelgelenke enthält das hintere zahlreiche Nervenendigungen und kann daher zB bei Bandscheibenvorwölbungen starke Schmerzen verursachen. Die Dornfortsätze werden durch weitere Bänder miteinander verbunden (sog. Ligamenta inter-und supraspinalia). Ein spezielles Bandsystem ist jenes der „gelben Bänder“ (Ligamenta flava), die hinter dem Rückenmark verlaufen; sie erscheinen gelb, da sie viele elastische Fasern enthalten.


Die für die Stabilisierung der Wirbelsäule verantwortliche Muskulatur ist v.a. die sogenannte „autochthone Rückenmuskulatur“, ein sehr kompliziert angelegtes Muskelsystem hinter den Wirbelbögen und seitlich der Dornfortsätze; dazu kommen Muskel, die den Rumpf mit den Armen (Kapuzenmuskel, Brustmuskel…) und Beinen (M. psoas…) verbindet. Im Bereich des Rumpfes spielt weiters die Bauchmuskulatur eine wichtige Rolle.


Das Rückenmark, umschlossen vom Duralsack und in der Rückenmarksflüssigkeit („Liquor“) verläuft im Wirbelkanal bis zum 1.oder 2. Lendenwirbel; die Nervenwurzeln verlassen in jedem Segment den Wirbelkanal durch das Zwischenwirbelloch sowie das Kreuzbein durch die vorderen „Foramina sacralia“ (Abb.4); sie versorgen sensibel (Gefühl, Schmerz) und motorisch Arme, Rumpf und Beine. Der Duralsack reicht bis zum Kreuzbein und enthält unterhalb des Rückenmarkendes die Nervenwurzeln für die unteren Extremitäten, Blasen- Mastdarm-und Sexualfunktion.

 

Bild von der „Foramina sacralia“

 

                                                              Abb. 4


Die Blutversorgung der Wirbelkörper erfolgt über Segmentalarterien aus der Aorta. Wirbelkörper sind sehr gut durchblutet und bilden auch die Stammzellen der roten und weißen Blutkörperchen („blutbildendes Knochenmark“).

 

Was kann ich für meine Wirbelsäule tun ?


Die Wirbelsäule ist wie die anderen Organsysteme des Menschen ererbten (genetischen) Einflüssen unterworfen. Zu den beeinflussbaren Faktoren einer funktionstüchtigen Wirbelsäule zählt vor allem eine gut trainierte Rumpfmuskulatur, also Nacken, Bauch-und „autochthone“ Rückenmuskulatur. Der gezielte Aufbau dieser Muskelsysteme durch Einzel-oder Gruppenheilgymnastik mit mindestens 3 mal wöchentlichem Übungsprogramm von ca. 15 Minuten stellt daher den wesentlichsten Faktor der Prophylaxe wirbelsäulenbedingter Schmerzsyndrome dar.


Die Wahl einer Sportart sollte bedacht werden; es ist nachgewiesen, daß intensiv ausgeübte Sportarten, die eine Belastung der Lendenwirbelsäule in Hohlkreuzposition verursachen ( Geräteturnen, Kunst-und Turmspringen, Speerwerfen …), zu einem deutlich gehäuften Auftreten eines Wirbelgleitens führen können. Sportarten wie etwa Windsurfen, die neben der Lordosierung auch verkühlungsbedingte Probleme verursachen können, erscheinen besonders störanfällig. Weitere Probleme sind v.a. bei den Körper stark belastenden Sportarten (Stemmen, Schispringen…) im Wachstumsalter gegeben!


Auf der anderen Seite muß bedacht werden, daß die meisten regelmäßig ausgeübten Sportarten Garant für ein gut entwickeltes Muskelkorsett sind und daß Hobbysport auch wichtig für die Lebensfreude ist! Sportverbote für Hobbysport sind daher aus orthopädischer Sicht nur in den seltensten Fällen sinnvoll! Es gibt z.B. keine nachweisbaren Parameter, daß sog. „asymmetrische“ Sportarten wie Tennis, Golf etc. zur Verstärkung einer seitlichen Wirbelsäulenverkrümmung (Skoliose) führen, obwohl diesbezügliche Empfehlungen, diese Sportarten zu unterlassen, immer wieder ausgesprochen werden! Probleme entstehen v.a. in der Lernphase von Sportarten, solange die korrekten Bewegungen noch nicht perfekt eingeübt sind!


Eine „Rücken“-bzw. „Wirbelsäulenschule“ kann einen wichtigen Parameter in der sog. „Wirbelsäulenhygiene“ darstellen; diese wird an den spezialisierten Abteilungen unterrichtet; der Inhalt umfaßt:

 

  • Ratschläge für optimale Gestaltung von Sitzmöbeln und Bett
  • schonende Durchführung der Haus-oder Gartenarbeit (kein Vorbeugen beim Staubsaugen etc.)
  • häufiges Unterbrechen sitzender Tätigkeit durch Dehnungsübungen oder vorübergehende Tätigkeit z.B. an einem Stehpult).

 

Einen weiteren beeinflussbaren Faktor stellt die Vorbeugung der Osteoporose dar! Neben der aktiven Muskelbetätigung ist die ausreichende Aufnahme von Calzium und Vitamin D (Milchprodukte, insbes. Hartkäse) wesentlich sowie die rechtzeitige Diagnose einer Osteoporose durch Knochendichtemessung mit entsprechender medikamentöser Behandlung. Es ist zu befürchten, dass durch psychogene Ernährungsstörungen wie Anorexie und Bulimie noch große Probleme bzgl. Osteoporose auf uns zukommen werden!


Das erhöhte Körpergewicht spielt in der Entstehung von Wirbelproblemen eine geringere Rolle dar als z.B. für das Auftreten von Knieschmerzen.
Im Gegensatz zum Eindruck, den viele Artikel in Zeitschriften erwecken, eine entsprechende Lebensführung würde alle Wirbelsäulenprobleme verhindern, muss entschieden festgehalten werden, dass genetische Faktoren in vielen Fällen zu schweren Veränderungen führen, für die der Patient absolut keine Schuld trägt!

 

Der/die PatientIn kann in diesen Fällen nur durch seine/ihre Reaktion auf die Schmerzen erfolgreich agieren:

 

  • rechtzeitige Diagnostik
  • Verhinderung einer Schmerzchronifizierung („Einbrennen“ der Schmerzen im Zwischenhirn, sodass diese nicht mehr vollständig „gelöscht“ werden können!)
  •  Behandlung einer Osteoporose
  • Aufbau der Rumpfmuskulatur
  • Behandlung einer sekundären Depression und/oder
  • rechtzeitige Vorstellung beim Spezialisten für operative Behandlung!

 

Lassen Sie sich nicht abspeisen mit Bemerkungen: „da kann man nichts machen!“, „Das kann man nicht operieren!“ etc., ohne einen Spezialisten kontaktiert zu haben!



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